Interview mit (unserem) Bürgermeister a.D. der weltweitgrößten LEGO® Stadt in Günzburg

Ein nicht ganz ernst zunehmendes Interview mit Timo Will (LEGO Enthusiast seit 2017)

Herr Will, wie kam es dazu, dass Sie für das Bürgermeisteramt kandidiert haben?
Nun, bei einem lockeren Treffen gab es die spontane Idee die weltgrößte LEGO Stadt im Freien zu bauen. Dabei kamen dann schon einige Ideen zur Planung und dem Aufbau von mir und Martin Sch. von den LauterSteinen und schon wurden wir beide einstimmig und ohne Gegenkandidaten zu den Bürgermeistern ernannt. 🙂

Welche Herausforderungen gab es mit der Ernennung und wie konnten diese gelöst werden?
Es gab zwar die Idee für die größte Stadt, aber keine richtige Planung, zumindest am Anfang. Ziel war es, dass die LUGs (LEGO User Groups) die Besucher des Freizeitparks in Günzburg dafür begeistern sollten, selbst Häuser zu bauen und Teil der größten Stadt zu werden. Ziel war es 110 Quadratmeter zu bebauen. Hierfür hatten wir strenge Vorgaben. Wir haben dann die Fläche in Baugrundstücke von 32 x 32 Noppen aufgeteilt. Mit dem Stadtkern wurde begonnen, dann kamen die Häuser der Besucher dazu und die Stadt wuchs.

Wer hat Sie bei der Umsetzung unterstützt?
Mit Martin als weiteren Bürgermeister haben wir als Team die Herausforderung gemeistert.
Er verfügt über viele Kenntnisse zum Häuserbau und Materialbestellungen. Mein Schwerpunkt lag in der Planung der Infrastruktur und der Budgetplanung. Welche finanziellen Mittel werden für die Infrastruktur und Material benötigt und wie soll die Umsetzung erfolgen. Ein perfektes Team.

Oft gibt es lange Genehmigungsverfahren bei Städteplanungen, wie war das bei Ihnen?
Viel besser als gedacht! Das LEGOLAND® Günzburg war sehr kooperativ und hilfsbereit. Es zeigte sich aber, dass die Planung und Umsetzung sehr viel Zeit in Anspruch nahmen, denn es sollte möglichst alles richtig laufen. Schließlich gab es nur 2 Wochen zum Wachsen der Stadt.

Gab es schlaflose Nächte, oder waren die Träume anders und nur von Noppensteinen geprägt?
Meine Nächte waren eher von zu wenig Schlaf und bunten Noppen geprägt, da es teilweise Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Baumaterialien für die Infrastruktur gab. Aber der Zuspruch meiner Familie, sowie die Begeisterung im Team, haben das Schlafdefizit wett gemacht.

Wie verlief die Unterstützung des Häuser-Baus durch die LEGO Fans?
Es war der WAHNSINN*, die Baufläche musste sogar noch erheblich erweitert werden. Statt 110 qm, wurden insgesamt 150 qm bebaut. Gottseidank gab es noch Grünflächen, so dass alle Gebäude ihren Platz bekamen. Dabei mussten wir dann im Laufe des Stadtbaus von einer H-Form auf ein Dreieck umstellen, damit die Bauer und Zuschauer nahezu alles für sich entdecken konnten.
Das besondere daran war, dass schon nach dem 1. Besuchertag nur noch wenig Stellfläche vorhanden war; daher auch die Änderung der Form.
* Anm. der Redaktion: Leuchtende Augen bei Timo W.

War LEGO mit der demographischen Zusammensetzung der Einwohner und der tatsächlichen Städteplanung zufrieden?
LEGO wollte den Minifiguren ein weiteres Zuhause geben und hatte daher als Kriterien für den Bau:
mind. 1 Tür, 4 Wände, Fenster, Dach, sowie eine für die Minibewohner passende Deckenhöhe als Mindeststandard festgelegt. Es war ein voller Erfolg! Am Schluss lebten in der weltweitgrößten LEGO Stadt im Freien, mehr Minifiguren als auf dem ganzen Gelände zusammen.

Wären Sie bereit für eine zweite Amtszeit als Bürgermeister zu kandidieren?
Was für eine Frage (bei dieser Antwort lacht Timo W.). Auf jeden Fall würde ich das machen, unter der Vorraussetzung, dass es das gleiche, starke Team einschließlich Unterstüztern ist, wie dieses Mal.
Es war eine megatolle Erfahrung und hat immens viel Spass gemacht.

Herr Will, wir danken Ihnen für das Interview

Bildquelle: „LEGOLAND Deutschland / Fabian Stoffers“ (Timo W. ganz rechts im Bild)

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